Usher-Sprechstunde Charité Berlin

Einmal monatlich findet in der Charité-Augenklinik Campus Virchow-Klinikum in Berlin eine interdisziplinäre Usher-Sprechstunde statt. Dabei arbeiten Mediziner aus Audiologie und Phoniatrie sowie der Augenheilkunde zusammen. Die Untersuchungen erfolgen in der Regel an einem Tag. Nach Auswertung der audiologisch-phoniatrischen Tests erfolgt eine individuelle Beratung bezüglich möglicher Therapiemaßnahmen im ohrenärztlichen Bereich wie z.B. mit Hörgeräten oder Cochlea Implantaten und deren optimale Einstellung.

In einer gemeinsamen Studie dieser Klinik und dem Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin wird ein möglicher Zusammenhang zwischen genetisch bedingten Hörstörungen und der Tastfähigkeit untersucht. Im Zentrum der augenärztlichen Untersuchung steht neben differenzierten Funktionstests der Ausschluss bzw. die Behandlung möglicher Zweiterkrankungen. Die augenärztlichen und die audiologisch-phoniatrischen Befunde werden mit dem Patienten ausführlich besprochen und stellen die Grundlage für ein Beratungskonzept dar.

Ziel ist eine umfassende Beratung hinsichtlich der aktuellen Befunde und des zu erwartenden Verlaufs der Erkrankung. Darüber hinaus werden Themenbereiche wie die adäquate Hilfsmittelversorgung, berufliche Möglichkeiten, weitere sozialrechtliche Fragestellungen, die psychologische Betreuung und nicht zuletzt die mögliche Teilnahme an aktuellen Studien und Forschungsfragen erörtert, wobei der Patient über den aktuellen Stand der Therapie-Forschung umfassend informiert wird. Falls noch nicht erfolgt, wird mit den Patienten über die Möglichkeiten einer molekulargenetischen Untersuchung und einer humangenetischen Beratung gesprochen und diese ggf. veranlasst. Die Sprechstunde mündet in die Erfassung aller relevanten Befunde auf einem elektronischen Datenträger, den der Patient als Grundlage für seine künftigen Kontakte im medizinischen und sozialen Umfeld nutzen kann. Eingebunden in die Sprechstunde ist eine sozialrechtliche Beratung sowie die Prüfung vorhandener und ggf. Erprobung notwendiger Hilfsmittel durch Sozialarbeiter vom HörBIZ Charlottenburg und der Beratungsstelle für Sehbehinderte in Berlin-Mitte.

Die Förderung seh- und hörbehinderter Kinder ist ein weiteres Anliegen. Die Beratung gehörloser Patienten erfolgt durch eine gehörlose Diplom-Sozialpädagogin vom Oberlinhaus in Potsdam. Die Kommunikation (Gebärdensprachdolmetscher) ist gewährleistet.

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