Usher-Seminar vom 20.-24. März 2000

Sylvia Hahn

Ein ganz liebes Dankeschön an Rosemarie Große-Wilde und ihr Team (Hilke Senkfeil, Rosemarie Schmitz-Wischnewski und Klaus Köllen) für die bewundernswerte Organisation des Usher-Seminars. Es ist den vieren mal wieder gelungen, ein Programm auf die Beine zu stellen, was zum großen Teil nachhaltige Eindrücke hinterlassen hat: Angefangen mit den Referaten von Manfred Knoke, der es auf eine einfühlsame Art und Weise geschafft hat, uns Dinge, die uns schon selbstverständlich erschienen, wieder ins Bewußtsein zu rufen. Dann wäre da auf alle Fälle auch der Informationsvortrag von Herrn Prof. Dr. Gerding über die Entwicklung des ,,Retina Implants" zu nennen, der beim abschließenden Erfahrungsaustausch eine Fülle von Innovationen vermitteln konnte. Als Mutter eines betroffenen Sohnes hatte ich besonderes Interesse, mich mit jüngeren Leuten auszutauschen.

Besonders wichtig war für mich, von ihren Zukunftsängsten, Problemen aber auch Freuden (Ausbildung, Beruf, Partnerschaft sowie ganz alltägliche Belange) etwas zu erfahren. Sehr angenehm überrascht konnte ich feststellen, daß alle stets bereit waren, auf meine vielen Fragen einzugehen, darüber hinaus sich aber auch meine Probleme als betroffene Mutter anhörten. Speziell in meinem Fall ist mein Sohn Dennis (er ist jetzt 21 Jahre alt) sehr traurig, daß er in seiner Situation keinen Führerschein machen darf. Um so mehr beeindruckend war für mich die Tatsache, daß Axel Dose sich nach Feststellung der Diagnose (im Alter von ca. 20 Jahren) mit den Konsequenzen der mangelnden Mobilität von seinem Auto getrennt hat, und sich somit - meines Erachtens nach - sehr verantwortungsbewußt seinen Mitmenschen gegenüber gezeigt hat.

Zu erwähnen ist auch der ,,Nachtspaziergang", bei dem ich das erste Mal die Möglichkeit hatte, mit einer Simulationsbrille und vorgetäuschter Höreinschränkung, mir einen Eindruck über die Probleme der Usher-Betroffenen zu machen. Dabei gab mir Michael Gräfen viele nützliche Tips und Hilfen im Umgang mit dem Taststock. Dafür noch ein ganz herzliches Dankeschön. Zuallerletzt bleibt noch zu sagen, daß viele Usher-Betroffene sich trotz der Behinderungen ihren Humor bewahrt haben und ein glückliches und zufriedenes Leben führen. Ich durfte wieder viel Hoffnung und Kraft mit nach Hause nehmen und freue mich, an einem der folgenden Usher-Seminare teilnehmen zu können.

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