Usher-Seminar vom 30. März bis 3. April 2011

Lernen von Experten und Betroffenen

von Klaus Schmidt

Als »frisch« Diagnostizierter nahm ich das erste Mal an einem Seminar für Betroffene teil, das vom 30. März bis 3. April 2011 in Bad Meinberg stattfand. Das Organisationsteam hatte alles perfekt organisiert. Neben hochqualifizierten Referen- ten aus den verschiedensten Bereichen konnten auch viele aus der Usher-Gruppe wertvolle Beiträge leisten. Daneben gab es reichlich Möglichkeiten, sich untereinander auszutauschen. Die Referenten stellten sich gut auf die Bedürfnisse der Betroffenen ein und hatten für die Fragen viel Geduld.
Am ersten Abend wurden nach dem Abendessen die Teilnehmer begrüßt und hatten die Möglichkeit sich vorzustellen. Am zweiten Tag gab es gleich volles Programm. Es wurden gelungene Vorträge gehalten. Die Themen: Möglichkeiten der Audiotherapie, Rechtsgrundlagen für Kostenübernahme von Hilfsmitteln, insbesondere Hörgeräten, Taubblindenassistenz bei Usher-II Betroffenen sowie Schwindel, Gleichgewichtsstörungen und Therapiemöglichkeiten. Am Abend gab es die Möglichkeit, an verschiedenen Workshops teilzunehmen wie z.B. Gymnastik, Fragerunde und Entspannungstechniken.

Am dritten Tag ging es nach Paderborn. Dort besichtigten wir die Blindenschriftdruckerei »Pauline von Mallinckrodt«. Nach dem Mittagessen nahmen wir an interessanten Stadtführungen teil. Am Abend berichtete uns Henning Schwartz von der PRO RETINA e.V. über Erfahrungen mit Hörgerätebeantragungen. Danach konnte man nochmals die verschiedenen Workshops besuchen.
Am Samstag gab es interessante Vorträge zu den Themen Gemeinsamkeiten von Tastsinn, Hören und Sehen, sowie Phäno-Genotyp-Korrelation. Am Nachmittag stellte Nadja Högner von der Humbold Universität ihre Promotionsarbeit vor und berichtete von den Fragebögen zum Thema Stress bei Usher Betroffenen. Schönes Wetter gratis. Am späten Nachmittag gab es noch die Gelegenheit, das schöne Wetter zu genießen. Am Abend fand dann die berühmt berüchtigte Abschlussfeier statt. Es gab viele gelungene Beiträge aus der Gruppe. Anschließend wurde ausgiebig getanzt und gefeiert.

Als Neuling war ich positiv überrascht, wie schnell und unkompliziert ich in der Gruppe aufgenommen wurde. Ich konnte viele interessante Gespräche führen und alle hatten ein offenes Ohr für meine Belange. Mich hat auch sehr beeindruckt, wie sich die Teilnehmer untereinander geholfen haben. Ich habe viel Zuversicht mit nach Hause genommen und freue mich, wieder einmal an einem solchen Seminar teilnehmen zu dürfen.

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